In den Morgenstunden des 19. März 2022 fuhren vier Einsatzkräfte aus Gamsen und drei aus Gifhorn mit den Logistikfahrzeugen in die Ukraine, um dort Hilfsgüter zu übergeben. Die Güter wurden von der Stadt Gifhorn verpackt und der Transport organisiert. In dieser recht kurzfristigen Aktion fanden sich schnell einige Kameraden, die sich auf den Weg machten.
Befördert wurden humanitäre Hilfsgüter im Wert von 40.000 Euro. Die Ware wurde zur polnisch-ukrainischen Grenze gebracht, um von dort aus nach Korsun, Gifhorns Partnerstadt, zu gelangen.
Regional Heute schreibt:
Humanitärer Hilfsgütertransport aus Gifhorn hat Korssun erreicht
Hilfsgüter im Wert von zirka 40.000 Euro wurden von der Feuerwehr zur polnisch-ukrainischen Grenze und von dort in die Gifhorner Partnerstadt gebracht.
Am vergangenen Freitag sind sieben Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr mit zwei Logistik-Lkw und einem Anhänger zur polnisch-ukrainischen Grenze gefahren. Foto: Stadt Gifhorn
22.03.2022, 16:26 Uhr
Gifhorn. Ein Hilfstransport der Stadt Gifhorn mit humanitären Hilfsgütern im Wert von zirka 40.000 Euro hat seinen Bestimmungsort, die Partnerstadt Korssun-Schewtschenkiwskij, erreicht. Er war am vergangenen Freitag gestartet. Die sieben Gifhorner Feuerwehrkameraden, die die Hilfsgüter zur polnisch-ukrainischen Grenze fuhren, sind am Sonntagmorgen wieder in Gifhorn angekommen. Das berichtet die Stadt Gifhorn in einer Pressemitteilung.
„Unser Ziel war und ist es, gezielt etwas für die Menschen in unserer Partnerstadt zu tun. Und deshalb bin ich allen dankbar, die mithelfen dieses Ziel zu unterstützen, egal ob als Spender oder als Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr, die den Transport durchgeführt haben“, betont Bürgermeister Matthias Nerlich. Nachdem ein möglicher Transportweg gesichert war, kaufte die Stadt Gifhorn für zirka 40.000 Euro die dringend benötigten Hilfsgüter. Dafür hatten das Korssuner Krankenhaus und der Vertreter des Korssuner Partnerschaftsvereins eine Bedarfsliste zusammengestellt. Das Geld resultiert aus den Spenden, die Gifhorner Bürgerinnen und Bürger seit Kriegsbeginn auf das Spendenkonto der Stadt Gifhorn bei der katholischen Kirchengemeinde St. Alfrid eingezahlt haben.
Vom Hygieneartikel bis zur Powerbank
Zirka zehn Tonnen Hilfsgüter konnten damit beschafft werden: Medikamente, medizinisches Verbrauchsmaterial, Hygieneartikel für Kinder und Erwachsene, Paletten mit Lebensmitteln, Powerbanks und vieles mehr. Die Gifhorner Mühlenapotheke und der Einkaufsmarkt Famila, die die Hilfsgüter besorgten, legten von sich aus noch einiges dazu.
Den Transport der Hilfsgüter übernahm die Freiwillige Feuerwehr mit zwei Logistik-Lkw und einem Anhänger. Mit vereinten Kräften wurden die Fahrzeuge am Donnerstag und Freitag beladen, am Freitag um 10 Uhr starteten die sieben Feuerwehrmänner aus Gifhorn und Gamsen unter der Leitung des stellvertretenden Stadtbrandmeisters Uwe Reuß schließlich in Richtung Ukraine. Als sie am frühen Samstagmorgen die polnisch-ukrainische Grenze erreichten, wurden sie auf ukrainischer Seite bereits vom Vertreter des Partnerschaftsvereins und weiteren Helfern erwartet. Zusammen wurden die Hilfsgüter umgeladen.
Gekühlte Insulin im Wert von 5.000 Euro
Nach einer schwierigen Rückfahrt erreichten die Korssuner in der Nacht von Samstag auf Sonntag ihre Stadt und begannen mit der Verteilung der Hilfsgüter. So ging das medizinische Material sofort ans Korssuner Krankenhaus und die dortige Poliklinik, insbesondere das permanent gekühlte Insulin, das allein einen Wert von 5.000 Euro darstellt. Auch Hilfsgüter wie Hygieneartikel und Lebensmittel wurden bereits an die Bevölkerung ausgegeben.
Die Hilfsbereitschaft der Gifhorner Bevölkerung ist derweil ungebrochen. Inzwischen sind über 63.000 Euro an Spendengeldern auf dem Sonderkonto für Korssun bei der katholische Pfarrei St. Altfrid eingegangen, berichtet Klaus Meister, der die Ukraine-Hilfen seitens der Stadt koordiniert. „Einige haben besonders viel gespendet, weil sie darauf vertrauen können, dass die Stadt die Spendengelder so einsetzt, dass die Hilfsgüter auch an den Stellen ankommen, an denen sie am meisten gebraucht werden“, sagt Klaus Meister. In absehbarer Zeit, so Nerlich, werde es einen weiteren Hilfstransport geben.
Quelle: RegionalHeute